Alles Coden oder was? Wie Website-Baukästen das Internet demokratisieren

HTML, CSS Code auf Laptop
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1. Intro oder Ich hab’ gedacht, man ist nur ein „echter“ Webdesigner, wenn man codet

Als ich vor einigen Jahren begann, mich intensiv mit Webdesign auseinanderzusetzen, war ein „richtiger“ Webdesigner nur jemand, der „hart coden“ konnte. So richtig, mit HTML und CSS und einer gehörigen Portion JavaScript dazu. Und bitte Python auch noch dazu und vielleicht sogar C++ ... Und natürlich wollte ich das auch alles können und erfassen, so von Grund auf – wissenschaftlich halt. OK, you get it 😉.

Sicher war es mal so. Da ging ohne Code nichts. Aber – und jetzt kommt mein ganz großes ABER: Wir fahren auch nicht mehr Postkutsche mit 4PS, oder? Für alle Coder und Programmierer, die sich jetzt wahrscheinlich am Schlips getreten fühlen: Ich finde Code geil und bin froh über alles, was ich in den verschiedenen Programmiersprachen gelernt (und mir gemerkt habe). Für vieles in der digitalen Welt geht es auch nicht anders. Für Websites gibt es aber mittlerweile sehr viele, sagen wir jetzt mal, „pragmatischere“ Lösungen und das Image von Website-Baukästen hat sich in den letzten Jahren massiv gewandelt – zum Besseren. Von einer Notlösung hin zu einem System, das es uns Webdesignern ermöglicht, sehr viel schneller, schlanke, moderne, mobil-optimierte und ja – budgetfreundliche! – Seiten zu erstellen.

 

2. Website-Erstellung heute oder Wir fahren nicht mehr mit der Pferdekutsche

Pferdekutsche

Damit sind wir auch schon mitten im Thema! Wie bei allem gibt es auch im Webdesign nicht den „einen“ richtigen Weg, kein Schwarz und Weiß. Ich für mich habe die Erfahrung gemacht, dass – sobald ich mich von dem Druck und dem Glauben befreit hatte, ich müsste zu 100% wissen, wie man programmiert, um meinen Wert zu beweisen, am Ende viel erfolgreicher wurde.

Ausschlaggebend dabei war, dass meine Kunden plötzlich ihre Website im wahrsten Sinn des Wortes „selbst in der Hand hatten“: Sie mussten nach Fertigstellung nicht mehr jedes Mal bei mir genervt anrufen, wenn sie eine winzige Änderung an ihrer Website vornehmen wollten: Ein Bild, einen Text verändern, einen Blogbeitrag posten – alles kein zeitaufwendiges Drama mehr (und das ist nur ein kleiner Aspekt des großen Ganzen).

3. Die Ära des manuellen Codings oder Als Handanlegen noch gefragt war

HTML-Code am Computer

Sicher, früher war das noch nicht so – jede kleinste Anforderung bedeuteten meist wochenlange Arbeit, Spezialkenntnisse und ein ordentliches Budget für Webdesigner und Entwickler. In den Anfangszeiten des Internets, zurück in den 1990er Jahren, als das WWW noch „im Kindergarten“ steckte, war das manuelle Coding der einzige Weg, um die Weiten des digitalen Universums zu erschließen. Die ersten Webseiten waren nicht mehr als einfache Textdokumente, verbunden durch Hyperlinks, mit sehr begrenzten Gestaltungsmöglichkeiten. Als HTML, CSS und später JavaScript eingeführt wurden, begannen die Dinge sich zu wandeln – Websites wurden komplexer, dynamischer und visuell ansprechender.

Jede Zeile Code musste quasi von Hand geschrieben, jede CSS-Regel sorgfältig platziert und jedes JavaScript-Element mühsam implementiert werden. Die digitalen Pioniere schufen mit unendlicher Geduld, Präzision und einem tiefen Verständnis der Programmiersprachen virtuelle Kunstwerke. Diese Kunstform blieb damit auch „elitär“ und vielen verschlossen. Die Lernkurve war steil, Fehler standen an der Tagesordnung, und Browser-Inkompatibilitäten wurden zum Alptraum jedes Entwicklers.

Komplex …

Das Coden von Grund auf präsentierte sich als ein komplexes Unterfangen. Was mit simplen HTML-Seiten begann, entwickelte sich schnell zu einem komplizierten Konstrukt aus fortgeschrittenem Markup und Stylesheets, vor allem wenn interaktive Elemente und responsives Design hinzukamen. Mit der Zeit wurden die erforderlichen Fähigkeiten immer vielfältiger und spezialisierter, von JavaScript über PHP bis hin zum Datenbankmanagement.

Sicherheits-Issues …

Mit zunehmender Komplexität wuchsen auch die Sicherheitsrisiken. Ein falsch gesetztes Komma, ein übersehener Sicherheitspatch – kleine Fehler konnten große Lücken öffnen. Für Entwickler wie für Laien wurde es immer schwieriger, Schritt zu halten und ihre Websites vor Angriffen zu schützen.

 … aber auch flexibel

 Gleichzeitig Segen und Fluch stellte aber die Flexibilität, die das manuelle Coden bot, dar: Einerseits ermöglichte sie grenzenlose Gestaltungsfreiheit, andererseits konnte diese Freiheit zum Hindernis werden, wenn schnelle Anpassungen oder Aktualisierungen notwendig waren. Änderungen an der Website konnten so schnell zu einem zeitraubenden und kostspieligen Unterfangen werden.

Diese Herausforderungen haben die Suche nach alternativen Lösungen vorangetrieben – Lösungen, die es ermöglichen sollten, mit weniger Aufwand und mehr Sicherheit beeindruckende Online-Präsenzen zu schaffen. Schließlich traten Websitebaukästen nach der Jahrtausendwende auf den Plan und versprachen, das Web für alle zugänglich zu machen. Ein bisschen Name-Dropping: Squarespace wurde 2003, Wix 2006, Jimdo 2007 oder Webnode 2008 gegründet – Du siehst, die Entwicklung ging schlagartig los und blieb seit damals nicht mehr stehen!

 

4. Warum Websitebaukästen die Zukunft sind oder Es darf auch einfach gehen

Buchstabenwürfel mit dem Wort "Easy"

Diese Baukastensystem – lange Zeit (ja auch von mir, ich geb’s zu) – als Webdesign „für Dummies“ betrachtet, sind mittlerweile keine Notlösung mehr für Hobby-Webmaster, sondern stehen für eine neue Ära des Webdesigns – eine Ära, in der Zugänglichkeit, Effizienz und Flexibilität im Vordergrund stehen. Warum dem so ist – würde so wie die Geschichte des Webdesigns – mehr als einen Blog füllen. Daher hier nur die wichtigsten Aspekte:

Intuitive Bedienung

Mit einem benutzerfreundlichen Interface ausgestattet, ermöglichen es diese Systme auch Einsteigern, ohne jegliche Vorkenntnisse, in relativ kurzer Zeit passable Website-Ergebnisse  zu erzielen. Per Drag-and-Drop können Elemente hinzugefügt, verschoben und verändert werden – eine revolutionäre Abkehr von der Notwendigkeit, sich durch komplexe Codezeilen zu kämpfen, wo man nicht sofort sieht, was man bekommt. Nicht umsonst wurden diese Editoren „WYSIWIG“ genannt – „What You See Is What You Get“ (sprich, „Was du siehst, ist, was du bekommst“) – also quasi eine Echtzeitdarstellung Diese Benutzerfreundlichkeit öffnet die Tore für Unternehmer, Kreative und alle, die ihre Ideen schnell und unkompliziert ins Netz bringen wollen.

Design-Vorlagen

Ein weiterer Punkt, der Websitebaukästen zu einem mächtigen Werkzeug macht, sind die zahlreichen Design-Vorlagen. Diese Templates bieten für nahezu jede Branche und jeden Stil eine Grundlage, die nicht nur gut aussieht, sondern auch den Best Practices des modernen Webdesigns entspricht. Mit Anpassungsoptionen für Farben, Schriftarten und Layouts lässt sich jede Vorlage so individualisieren, dass sie zur eigenen Marke passt – und das, ohne je einen Designer beauftragen zu müssen.

Skalierbarkeit

Zuletzt ist die Skalierbarkeit ein entscheidender Faktor, der für Websitebaukästen spricht. Denn Du und Dein Business – Ihr wollt nicht stehen bleiben: Ihr wachst weiter und damit auch die Anforderungen an Deine Website. Mittlerweile bieten die meisten Baukästen eine unglaublich breite Palette an Funktionen, die mit wenigen Klicks hinzugefügt werden können: von E-Commerce-Lösungen über Buchungssysteme bis hin zu Social-Media-Integrationen. Erst diese Flexibilität macht es möglich, dass Deine Website mit Deinen Bedürfnissen wächst, ohne dass Du jedes Mal von Grund auf neu starten musst.

In der Summe bieten Websitebaukästen eine zukunftsorientierte Lösung für die Erstellung und Verwaltung von Websites. Sie ermöglichen es, Ressourcen besser einzusetzen, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und die Online-Präsenz ohne technische Hürden zu maximieren.

 

5. Was sagen die Kritiker?

Tastatur mit traurigem Emoji

Sind also Website-Baukästen das endgültige Ende des manuellen Codings? Nein, denn wie alles haben auch Website-Baukästen ihre Limitations. Bei der Anpassungsfähigkeit und Individualisierung stoßen auch wir Webdesigner oftmals an Grenzen, ärgern uns mit starren Komponenten und Einschränkungen herum, die m.M. nach nicht sein müssten. Ja und dann greife auch ich wieder zum guten alten Code zurück. Allerdings ganz gezielt und in Maßen: Genug, um Kundenwünschen gerecht zu werden und dem Design meinen Stempel aufzudrücken, aber noch so, dass die Ladezeit nicht darunter leidet oder die Website im Anschluss schwierig zu warten ist.

Trotz ihrer Beliebtheit und Benutzerfreundlichkeit gibt es also auch einige Kritikpunkte, die von Skeptikern immer wieder angeführt werden: Eines der Hauptargumente gegen Websitebaukästen ist die mangelnde Individualität. Kritiker behaupten, dass Websites, die auf Templates basieren, oft ein Cookie-Cutter-Aussehen haben, also wie aus einem Guss wirken und wenig Raum für individuelle Kreativität lassen. In einer Welt, in der die Markenidentität immer wichtiger wird, könnte dies ein entscheidender Nachteil sein.

Ein weiterer Punkt betrifft die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Obwohl moderne Baukästen viel im Bereich SEO leisten, argumentieren manche, dass sie nie ganz mit den Möglichkeiten einer von Grund auf selbst codierten Website mithalten können. Die Kontrolle über feinste SEO-Details, schnelle Ladezeiten und die Flexibilität bei der Implementierung fortgeschrittener Funktionen können bei einem Baukasten-System eingeschränkt sein.

Schließlich wird oft die langfristige Bindung kritisiert. Wenn du dich einmal für einen Websitebaukasten entschieden hast, bist du in gewissem Maße an dessen Ökosystem gebunden. Ein späterer Wechsel zu einem anderen Anbieter oder zu einer selbst gehosteten Lösung kann schwierig und arbeitsintensiv sein, da die Übertragung des Designs und der Inhalte nicht immer nahtlos möglich ist.

Es ist unbestritten, dass Websitebaukästen eine fantastische Option für viele Anwender sind, doch wie bei jeder Technologie gibt es Vor- und Nachteile. Indem wir diese Kritikpunkte offen adressieren, können wir sicherstellen, dass jeder, der einen Baukasten in Erwägung zieht, dies mit einem klaren Verständnis der möglichen Einschränkungen tut.

 

6. Ein paar Tipps oder Hol das meiste heraus

Buchstabenwürfel mit dem Wort Tips

Die Auswahl des richtigen Websitebaukastens und dessen Werkzeuge ist nur der erste Schritt. Um eine professionelle Website zu erstellen, die sich von der Konkurrenz abhebt, sind strategische Planung und kreatives Design gefragt. Hier sind einige Tipps, wie du die Vorlagen und Tools optimal nutzen kannst:

Wähle die richtige Vorlage

Deine Website sollte deine Marke widerspiegeln. Wähle eine Vorlage, die nicht nur optisch anspricht, sondern auch strukturell zu deinem Geschäftsmodell passt. Achte darauf, dass die Vorlage responsiv ist und sich gut auf verschiedenen Endgeräten darstellt.

Anpassung ist Trumpf

Verlass dich nicht zu sehr auf das Standard-Design. Nutze die Anpassungsoptionen, um deine Marke einzubringen. Das betrifft Schriftarten, Farbschemata und Grafikelemente. Individuelle Anpassungen helfen dir, eine einzigartige und wiedererkennbare Online-Präsenz zu schaffen.

Content-Qualität

Der Inhalt ist König. Sorge dafür, dass deine Texte, Bilder und Videos von hoher Qualität sind. Professionelle Fotos, gut geschriebene Texte und hochwertige Videos können den Unterschied ausmachen und deine Website professioneller wirken lassen.

SEO-Optimierung

Nutze die SEO-Tools, die dein Websitebaukasten anbietet. Optimiere deine Inhalte mit relevanten Keywords, Meta-Beschreibungen und Alt-Texten für Bilder. Eine gute SEO-Strategie hilft dir, besser in Suchmaschinen gefunden zu werden.

Mobile Optimierung

Das ist sicher der heikelste Punkt, also hol Dir da allerspätestens Hilfe, wenn es nicht klappen sollte. Eine Website, die auf allen mobilen Geräten einwandfrei funktioniert, ist heute ein absolutes Muss. Daher kann es sehr zeitaufwendig werden, alle Funktionen auf verschiedenen Geräten zu testen und das Design entsprechend anzupassen, um eine optimale Benutzererfahrung zu gewährleisten.

Nutze Widgets und Apps

Erweitere die Funktionalität deiner Website mit Widgets und Apps. Viele Baukästen bieten zusätzliche Tools für Social-Media-Integration, Buchungssysteme, Online-Shops und mehr. Wähle diejenigen, die für dein Geschäft nützlich sind.

Regelmäßige Updates

Eine Website ist niemals wirklich „fertig“. Halte sie aktuell mit regelmäßigen Inhaltserneuerungen und technischen Updates. Das zeigt nicht nur deinen Besuchern, dass du aktiv bist, sondern ist auch positiv für SEO.

 

7. Zusammenfassung oder Auf den Punkt gebracht

Zielscheibe

Die Verwendung von Websitebaukästen ist ein deutlicher Hinweis auf die Richtung, in die sich die Webentwicklung bewegt: zugänglicher, schneller und benutzerfreundlicher. Diese Tools sind zu einer tragfähigen Option für Unternehmen, Kreative und alle geworden, die eine starke Online-Präsenz aufbauen möchten.

Deine Website ist das Aushängeschild deines Unternehmens – sie verdient deine Aufmerksamkeit und deine Mühe. Mit den richtigen Werkzeugen und einer klaren Strategie kannst du eine Online-Präsenz schaffen, die nicht nur funktionell, sondern auch beeindruckend ist!

Du möchtest jetzt sicher wissen, welche Baukastensysteme ich empfehlen kann!
Dann sei gespannt auf den nächsten Blogbeitrag, denn da erfährst Du nicht nur meine persönliche Präferenz, sondern erhältst auch eine fundierten Überblick über die größten Anbieter!

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